Teufelszeugs, elendiges
"Schwerin! Schwerin! Wir fahren nach Schwerin!" Nein, irgendwie hieß das doch anders. Ich mußte jedoch am Mittwoch Abend nach Schwerin fliegen, wieder mit der heißgeliebten Lufthansa ab Köln/Bonn. Nun, da Schwerin bekanntermaßen keine Großstadt ist, weniger als 100.000 Einwohner hat, bekanntermaßer in Meckpom liegt und dessen Landeshauptstadt ist, hat Schwerin unverständlicherweise auch keinen eigenen Flughafen. Obwohl ich von einer sagenumwobenen Stadt names Parchim hörte, dessen Flughafen ausgebaut werden soll, blieb mir nichts anderes übrig, als von Hamburg aus mit einem Mietwagen nach Schwerin zu fahren.
Da ich für meinen Orientierungssinn mehr als berühmt bin, habe ich natürlich einen Wagen mit Navigationssystem bestellt. Womit ich nicht rechnete war ein nachträglich eingebautes VDO Dayton Navigationssystem. Dieses verlor viel zu häufig die Orientierung und schickte mich in Hamburg in diverse Wohngebiete und Tempo 30 Zonen. Natürlich wäre es viel einfacher gewesen, wenn ich den Schildern Richtung Autobahn A24 gefolgt wäre, aber wer will das schon.
Endlich in Schwerin angekommen, stand ich vor meiner Luxusherberge. In Schwerin ist ein Zimmer in einem 4 Sterne Hotel billiger, als eine Zweizimmer Wohnung in München, aber das nur so nebenbei. Ich sammelte also meine Habseligkeiten ein und mein Blick fiel zum ersten mal auf den Beifahrersitz. Ein schwarzer Umschlag! Hatte jemand etwa einen Killer auf mich angesetzt? Ich nahm den Umschlag vorsichtig in die Hand und hielt ihn unter die trübe Innenraumbeleuchtung des nagelneuen Mietwagens. Schock, schwere Not!
Lieber Autovermieter, verzichte doch bitte auf solche Aktionen und statt Deine Mietwagen mit vernünftigen Navigationssystemen aus! Dann komme ich auch nicht später, sondern vor 22 Uhr im Hotel an und bekomme noch etwas zu essen. Das erspart mir auch die Peinlichkeiten, in aller Öffentlichkeit am Flughafen von den Leuten angeglotzt zu werden, wenn ich die Interviews mit Donald Trump und Moritz Bleibtreu lese, und mit einem Kopfschütteln bedacht zu werden.
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