Seit annähernd 24 Stunden

rauchfrei und überall liegen Zigaretten. Als ich heute Morgen in mein Auto einstieg und das Ladekabel für meinen iPod suchte, purzelte mir aus einer Ablage eine volle, jungfräuliche Schachtel Zigaretten entgegen. Bei dem Versuch etwas aus meiner Schreibtischscublade zu nehmen, lachte mich wieder, diesmal auch noch mehr als höhnisch, eine volle und jungfräuliche Schachtel an.

Das kann so nicht weitergehen. Ich bin runter mit den Nerven, ein seelisches Wrack, übelst gelaunt und unberechenbar.

Aber rauchfrei. Ja, so muss dann meine Umwelt unter mir leiden. Ich bin glücklich und frei.

[ 19.12.2006, von textlastig | about ]
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pixeleye, 20.12.2006

Jajaja mein Freund, jetzt halte erstmal drei Tage durch! :D

Wieso willst Du eigentlich aufhören? Machs wie ich: Am Wochenende zwei Packungen und dann in der Woche gar nix.

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textlastig, 21.12.2006
Zwei Tage habe ich schon!

Ab Morgen wird es schon einfacher. Nach fünf Tagen ist das Schlimmste vorbei. Wie sich die Tage zu Beginn wie Kaugummi ziehen, bis man eines Tages sich darüber wundert, warum es am Anfang so schwierig war. Man kann gar nicht mehr nachvollziehen, warum es einem am Anfang so schwer viel, etwas nicht zu tun. Diese Hoffnung und viele andere retten mich von Tag zu Tag.

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polymachos, 22.12.2006
Polymachos - Teos weiss zu allem Rat zumal...

Ich grüsse Dich o du grosser Leidender!

... zumal ich selbst vor zwei Wochen auch "aufgehört" habe.
Aber es gibt einiges zu bedenken, was dich vielleicht zu einer Modifikation deines Suchtverhaltens führen könnte.
Ich will das ganze wegen der gebotenen Kürze in Thesen darlegen:

- Wer raucht, der ist zuallererst grundbefriedigt und befindet sich
im Verhältnis zu Versprechungen und Verlockungen seiner Mitmenschen in einem kritisch-distanzierten Zustand. Man könnte sagen: er ist grundzufrieden und schwer zu überzeugen. Er ist ein Skeptiker. Daraus folgt...
- Der sogenannte gesundheitspolitische Kampf gegen das Rauchen könnte auf einer tieferen Ebene ein unbewusster Kampf gegen die emotional unabhängigen (ihre Sucht macht sie immuner gegenüber anderen Heilsversprechungen) Menschen, die Skeptiker sind, sein. Skeptiker sind am schwersten zu manipulieren, aber der ganze Markt funktioniert auf der Basis von Manipulation und deswegen sind zum ideologischen Separatismus neigende Menschen (Raucher z.B.) eine grössere Gefahr als es Terroristen jemals sein könnten.
- Jede private Sucht ist nicht zuletzt ein Stück Unbabhängigkeit gegen Moden und Strömungen und wenn man sie ersetzt, darf man sie nicht mit Nichts ersetzen, nicht nihilistisch vorgehen, sondern man sollte sie mit einer anderen Sucht ersetzen. Würde man an Stelle des Rauchens das einfache Nicht-Rauchen setzen, so würde man sich psychodynamisch schwächen. Der Körper würde es als Bestrafung warhnehmen und dementsprechend mit diversen Akten der Unterwerfung reagieren. "Sucht" meine ich im Sinne von einer alternativen glücksbringenden Routine... Das funktioniert am besten - ähnlich der Tatsache, dass man von einer zerbrochenen Liebe durch eine neue "geheilt" wird.

BSP: Ich habe mit Zigarren angefangen und bin zu den Zigaretten gekommen. Als meine Lungen total voll waren habe ich mich entschlossen wieder meine dominikanischen Zigarren zu Rauchen und seit dem kommen mir die Zigaretten (die meine Freundin mir manchmal anbietet) wie leere Papierhülsen vor und haben - auch die Stärksten eine Art Seifengeschmack.
Motto: es lebe der reine, komprimierte Geschmack!

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